Pädagogische Grundsätze

Einleitung

Die Kindertagesstätte am Friesenberg bietet eine familienergänzende Kinderbetreuung an, in der Kinder von drei Monaten bis zum Kindergarteneintritt in drei altersgemischten Gruppen betreut werden. Die Gruppen verfügen über je max. 12 Betreuungsplätze pro Tag. Damit eine gute Integration in die Kindergruppe stattfinden kann, besuchen die Kinder an mindestens zwei ganzen Tagen pro Woche die Kindertagesstätte. Auf Anfrage ist auch eine Eintagesbetreuung möglich. Die Kindertagesstätte am Friesenberg ist konfessionell neutral und sieht sich als Begegnungsstätte für verschiedene Familien und Kulturen im Quartier.

Wir bringen allen Kindern und Eltern Wertschätzung und Akzeptanz entgegen. Kinder mit besonderen Bedürfnissen (Trisomie 21, ADHS, Autismus-Spektrum-Störung etc.) betreuen wir gerne in der Kindertagesstätte am Friesenberg, sofern dies unsere Ressourcen erlauben.
Wir gestalten einen abwechslungsreichen Alltag und schaffen Angebote, die den natürlichen, altersgerechten Entwicklungsprozess des einzelnen Kindes und der ganzen Kindergruppe unterstützen.
Innerhalb unserer Institution stehen wir im ständigen Dialog miteinander, um unsere Betreuungsangebote und unser pädagogisches Handeln zu hinterfragen. Wir inspirieren uns gegenseitig und entwickeln neue Ideen. Die Mitarbeitenden der Kindertagesstätte am Friesenberg bilden sich weiter, sind offen ihr Wissen aufzufrischen und zu ergänzen. Wir lehnen Gewalt jeglicher Art ab.

Elternarbeit

Die Kindertagesstätte am Friesenberg bietet eine familienergänzende Kinderbetreuung an. Eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern, geprägt von gegenseitigem Respekt, scheint uns wichtig. Einerseits findet der Informationsfluss durch regelmässige Tür- und Angelgespräche morgens oder abends statt, andererseits bieten wir jährlich ein Standortbestimmungsgespräch mit der Teamleitung oder der Erzieherin an.
Elternabende führen wir nach Bedarf durch. Zweimal jährlich laden wir zu einem Elternanlass mit dem Schwerpunkt „Familien begegnen Familien“ ein.

Das Kind und die Gruppe

Oft knüpft das Kind in der Kita die ersten sozialen Kontakte ausserhalb der eigenen Familie. Die Kita hat somit einen wichtigen Auftrag im Gesellschaftssystem. Das Kind wird in verschiedenen Bereichen gefördert und auf kommende Lebensphasen wie Kindergarten und Schule vorbereitet.

  • Integration in eine altersgemischte Gruppe
    Das Kind lernt eine Welt ausserhalb seines Ichs und seiner Familie kennen. Es wird mit den Bedürfnissen anderer Kinder konfrontiert, lernt diese wahrzunehmen, damit umzugehen und sie zu akzeptieren. In der Gruppe lernen die Kinder zu teilen, Rücksicht zu nehmen, geduldig und tolerant zu sein. Die Kinder unterstützen sich gegenseitig mit kleinen Hilfeleistungen wie an- und ausziehen helfen und diversen anderen Handreichungen. Das Verhalten in der Gruppe wird durch das gemeinsame Erleben von Ritualen, Regeln, Grenzen und Strukturen unterstützt. Die Kinder werden fähig Freundschaften zu knüpfen und zu pflegen.
  • Gemeinsam die Welt entdecken
    Durch das Zusammentreffen von verschiedenen Familien begegnen die Kinder unterschiedlichen Familiensituationen und Lebensthemen wie Familien mit Vater und Mutter, Einelternfamilien, Geburt und Tod, Trennung und unterschiedlichen Kulturen interkulturell innerhalb der Familien und anderen Ethnien.
  • Lernen mit Veränderungen umzugehen
    Innerhalb der Kindergruppe erleben die Kinder den Entwicklungsprozess vom Baby zum Kindergartenkind hautnah mit. Sie haben die Gelegenheit die Veränderungen zu beobachten und Schlüsse daraus zu ziehen. Die Kinder lernen offen zu sein für neue Kinder mit ihren Eltern und neue Betreuungspersonen. Sie sind fähig Vertrauen aufzubauen und lernen auch mit Abschied umzugehen.

Das Kind und sein Selbstbild

Im Kontakt mit der Welt erkennt das Kind sich selbst.

  • Unabhängigkeit
    Das Kind baut Beziehungen ausserhalb der eigenen Familie auf. Dies ist ein grosser Schritt in die Unabhängigkeit. Das Kind beginnt darauf zu vertrauen, dass es von seinen Eltern wieder abgeholt wird.
  • Sein Beitrag zum Gruppenleben
    Durch seine Individualität trägt das Kind Wesentliches zum Gruppenleben bei. Das Kind lernt, dass es Einfluss auf das Fühlen und Verhalten der anderen Kinder hat. Es beginnt seine Strategien und Verhaltensformen zu entwickeln.
  • Stärken, Schwächen und Grenzen
    In dem es die anderen Kindern beobachtet und mit sich vergleicht, lernt es seine Stärken und Schwächen kennen. Im Zusammensein mit den anderen Kindern und den Erwachsenen lernt es seine Grenzen in Bezug auf seinen Körper und Nähe und Distanz zu anderen Menschen kennen.
  • Selbständigkeit
    Das Kind lernt, dass es fähig ist selbständig zu handeln. Dies stärkt sein Selbstvertrauen.

Ruhe und Rückzug

Wir schaffen einen kindsgerechten Ausgleich zwischen Ruhe und Bewegung, damit die Kinder im Kita-Alltag nicht überfordert werden. Einerseits sorgen wir für Bewegung durch Tanzspiele, Bewegung in Singkreisen, Aufenthalt im Bewegungsraum und andererseits bauen wir Ruheelemente im Alltag ein. In jeder Gruppe befindet sich eine Ruheecke, in der z.B. Bilderbücher betrachtet werden können. Wir haben auch die Möglichkeit, Kleingruppen zu bilden und die verschiedenen Räume zum Spielen zu nutzen.
Nach dem Mittagessen ziehen sich die Kinder zur Mittagsruhe zurück. Die meisten Kinder halten im Schlafraum einen Mittagsschlaf. Die grossen Kinder ruhen sich zuerst im Gruppenzimmer beim CD hören und Bilderbücher anschauen aus und beschäftigen sich danach mit ruhigeren Spielangeboten wie Tischspiele Puzzle etc. Danach sind alle wieder fit, um den Nachmittag gemeinsam zu erleben.

Übergänge

Übergänge werden durch Rituale gestaltet. Diese geben den Kindern Orientierung im Alltag und werden von den Gruppenleiterinnen immer wieder überprüft und angepasst. Zum Beispiel startet jede Gruppe den Gruppenalltag um 9 Uhr mit einem Morgenkreis und dem anschliessenden Znüniessen. Nach der Mittagspause stärken sich die Kinder mit Früchten, um anschliessend in den Nachmittag zu starten. Vor dem Mittag- und Zvieriessen begeben sich die Kinder in das Badezimmer, um sich die Hände zu waschen. Da nach dem Mittagessen sich nicht alle Kinder gleichzeitig die Zähne putzen können, betrachten die wartenden Kinder Bilderbücher (individuell je nach Gruppe). Je nach Gruppe bilden die Kinder sich an den Händen haltend eine Schlange, um sich vom Badezimmer in den Schlafraum zu begeben.

Gruppenübergreifendes Arbeiten

In unserer Dreigruppen-Kita haben wir diverse gruppenübergreifende Elemente. Die Kinder begegnen sich auch auf unserer grossen Terrasse beim Spielen im Sandkasten, Rutschen und Klettern, Auto und Trottinett fahren, Rollschuh und Stelzen laufen und beim Spielen im Zelt. Manchmal führen Teilgruppen gemeinsam Spaziergänge durch oder treffen sich auf einem Spielplatz oder einer Spielwiese im Quartier. Im Keller befinden sich unser Bewegungsraum und das Malatelier, welche die Gruppen gemeinsam nutzen. Hin und wieder essen wir zusammen Zvieri oder treffen uns zu gruppenübergreifenden Sequenzen wie singen, Geschichten erzählen oder Projekten. Zudem werden die Kinder manchmal an den Randzeiten gemeinsam betreut. Jährlich führen wir als Gesamtbetrieb einen Elternanlass durch und helfen auch bei einem Anlass im Quartier mit (Öffentlichkeitsarbeit).